Klaus Hoffer, geboren am 27. 12. 1942 in Graz. Studierte dort ab 1962 Altphilologie, Germanistik und Anglistik. Promovierte 1970 mit einer Dissertation über Franz Kafka. 1964 bis 1965 Aufenthalt in den USA. 1972/73 Generalsekretär der „Grazer Autorenversammlung“, 1981–1984 Referent des Forum Stadtpark. Unterrichtete ab 1973 bis zu seiner Pensionierung 2002 als Lehrer in Feldbach und in Graz. 1990 Writer in Residence an der Washington University in St. Louis, Missouri. 1991 Gastdozent in Dakar, Senegal. 1998 Lehrtätigkeit am Grinnell College, Iowa. 2018/2019 hatte er die Brüder-Grimm-Poetikprofessur der Universität Kassel inne. Hoffer lebt in Graz.
* 27. Dezember 1942
von Gerhard Melzer
Essay
Die ersten Texte von Klaus Hoffer erschienen 1966 in der Zeitschrift „manuskripte“. Es folgten, bis 1974, kulturpolitische Marginalien, literaturtheoretische Beiträge, wissenschaftliche Analysen von Prosawerken Kafkas und Handkes und dazwischen immer wieder eigene – meist kürzere – Versuche in Prosa. Erst verhältnismäßig spät begann Hoffer an der größer dimensionierten Erzählung „Bei den Bieresch“ zu arbeiten, deren erster Teil „Halbwegs“ 1979, deren zweiter Teil „Der große Potlatsch“ 1983 erschienen ist. Klaus Hoffer ist ein langsamer, bedächtiger, sorgfältiger Schreiber: Es gibt Seiten, die er bis zu 40 Mal umformulierte.
Schreiben sei für ihn ein „Umweg“, hat er einmal geäußert, ein Versuch, sich hinterrücks in ...